Senioren: Smart-Home sichert Unabhängigkeit im Alter

Senioren: Smart-Home sichert Unabhängigkeit im Alter

Jeder von uns möchte in der Privatsphäre der eigenen vier Wände alt werden. Doch was, wenn die Mobilität nachlässt und das Gedächtnis immer schlechter wird? Muss man vor den Folgen des Älterwerdens kapitulieren? Nein! Senioren, die so lange wie möglich selbstbestimmt daheim leben möchten, können ihr Zuhause mit intelligenter Technik aufrüsten. Das Fachwort hierfür lautet Smart Home.

Welche Vorteile bietet die Smart-Home-Technik für Senioren?

Smart-Home-Technik macht das Leben in den eigenen vier Wänden komfortabler und sicherer, weil viele technische Funktionen automatisiert ablaufen – ohne dass der Bewohner sich aktiv darum kümmern muss. Fenster, Heizungen, Rollläden, Steckdosen, Bewegungsmelder und andere Komponenten der Haustechnik agieren von ganz allein. Damit leistet das Smart Home einen wichtigen Beitrag zum barrierefreien Wohnen im liebgewonnenen Umfeld.

Wie Smart-Home-Technik Senioren ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht, zeigt der „Bayerische Rundfunk“ eindrucksvoll in seiner Reportage über eine 83-jährige Dame: Die Fränkin führt trotz mobiler Einschränkungen weiterhin ihren eigenen Haushalt – und ist von der modernen Technik begeistert. Auch die folgenden drei Beispiele illustrieren, wie smarte Assistenzsysteme Senioren im Alltag entlasten:

Das Zuhause denkt mit

Werner Müller (80) wohnt mit seiner dementen Frau in einem 150 m² großen Einfamilienhaus. Seit er nicht mehr gut zu Fuß ist, fällt es ihm schwer, abends durch das ganze Haus zu gehen und zu kontrollieren, ob alle Heizungen heruntergedreht, die Lampen aus, alle Fenster geschlossen und die Rollläden heruntergelassen sind.

Die Lösung: ein Smart-Home-System, das alle Innenräume abdeckt und Laufwege spart. Eine smarte Heizungssteuerung sorgt dafür, dass automatisch jeden Abend um 22 Uhr in allen Zimmern die Raumtemperatur auf „Nacht“ heruntergeregelt wird. Ob irgendwo im Haus noch ein Fenster geöffnet ist, sieht er an einem Bedienpanel im Wohnzimmer. Sämtliche Rollläden kann er gleichzeitig per Knopfdruck über eine Fernbedienung herunterlassen. Und das Licht im gesamten Haus erlischt per Sprachbefehl. Herr Müller sagt, nachdem er und seine Frau im Bett liegen, „Licht aus“ – und schon ist es in jedem Raum dunkel.

Smarte Haushaltsgeräte sparen körperlich anstrengende Arbeit

Frau Mayer (65) war schon immer stolz auf ihre gepflegte, hübsch dekorierte Wohnung. Der wöchentliche Großputz gehört für sie zum Pflichtprogramm. Doch seit sie sich im letzten Winter das Bein gebrochen hat – ein unglücklicher Sturz bei Glatteis – ist nichts mehr so, wie es vorher war. Immer noch verspürt sie Schmerzen bei jedem Schritt. Ihre Putzroutine bereitet ihr nun große Mühe. Auf eine saubere Wohnung will sie trotzdem nicht verzichten.

Jetzt hat sie die perfekte Lösung gefunden: Die Reinigung von Fenstern und Spiegeln übernimmt ein smarter Putzroboter, und beim Kampf gegen die Wollmäuse helfen ihr smarte Saugroboter. Sie kann derweil ihr Bein schonen und sich auf ihre Genesung konzentrieren.

Smarte Steckdosen wissen alles

Frau Schulz (70) ist rüstig wie eh und je und darum ständig auf Achse. Doch kaum ist sie unterwegs, schießen ihr angstvolle Gedanken durch den Kopf: „Habe ich eigentlich die Kaffeemaschine ausgeschaltet? Läuft das Bügeleisen noch?“ Schon viele Male ist sie extra nach Hause zurückgefahren, um sich zu versichern, dass wirklich alle elektrischen Geräte ausgeschaltet sind. Dieser „Tick“ geht ihr zwar auf die Nerven. Doch aus Sicherheitsgründen schaut sie lieber noch einmal in der Wohnung nach.

Die Lösung: Smarte Steckdosen ersticken das Grübeln im Keim. Anstatt nach Hause umzukehren, öffnet Frau Schulz jetzt einfach eine App auf ihrem Smartphone und schaut sich den Status ihrer Haushaltsgeräte an. Sieht sie, dass eines der Geräte tatsächlich noch nicht ausgeschaltet ist, kann sie virtuell „den Stecker ziehen“, indem sie die smarte Steckdose deaktiviert.

Das Smart Home hält unerwünschte Besucher fern

Herr Müller (75) lebt allein in einer Erdgeschosswohnung. Im letzten Jahr wurde bei seinen Nachbarn eingebrochen – seitdem fühlt er sich unsicher zu Hause. Außerdem liest er immer wieder in der Zeitung von Betrügern, die sich durch einen Vorwand Zutritt zur Wohnung verschaffen. Was, wenn auch ihm das passiert?

Die Lösung: eine smarte Alarmanlage mit Bewegungsmelder und Alarmsirene, die Einbruchsversuche vereitelt. Bewegt sich ein Fenster oder die Haustür, während die Alarmanlage scharf geschaltet ist, löst sie einen lauten Signalton aus, der Einbrecher in die Flucht schlägt. Zusätzlich lässt sich Herr Müller ein smartes Kamerasystem zur Haustürkontrolle installieren, das über eine Infrarot-Nachtsichtfunktion verfügt. Wenn es klingelt, kann er seinen Besucher jetzt auf einem kleinen Bildschirm sehen, noch bevor er die Tür öffnet – und im Zweifelsfall einfach nicht öffnen.

Ist Smart-Home-Technik für Senioren nicht viel zu kompliziert?

Ganz klar: nein! Natürlich gibt es Smart-Home-Systeme am Markt, die ein größeres technisches Verständnis verlangen. Aber genauso existieren Einsteiger-Systeme, die extra für Laien entworfen und dementsprechend einfach zu bedienen sind. Für Senioren ohne technisches Hintergrundwissen, die mit dem Smartphone auf Kriegsfuß stehen, sind genau diese Systeme wunderbar geeignet. Sie lassen sich zentral per Fernbedienung, verständlich beschriftete Wandtaster, große Panels und/oder Sprachbefehl bedienen.

Checkliste: Worauf sollten Senioren bei der Anschaffung von Smart-Home-Technik achten?

Senioren, die in ein Smart-Home-System investieren möchten, sollten nicht nur auf technische Merkmale konzentrieren, sondern auch das „Drumrum“ beachten:

  • Prüfe, ob der Anbieter der Smart-Home-Technik Dir eine fundierte Beratung bietet! Vor dem Kauf solltest Du Dir genau überlegen, welche Funktionen Dein neues Smart Home übernehmen soll. Erst dann ist klar, welche Komponenten Du wirklich brauchst. Wer noch nicht so tief im Thema steckt, kann sich davon schnell überfordert fühlen. Darum solltest Du Dir einen Anbieter suchen, der Dich ganz detailliert berät und Dir bei der Planung einer maßgeschneiderten Smart-Home-Lösung unter die Arme greift.
  • Prüfe, ob Du einzelne Komponenten des Smart Home zuhause ausprobieren kannst! Niemand kauft gern „die Katze im Sack“. So, wie Du ein Auto Probe fährst, solltest Du auch Dein neues Smart-Home-System aus der Nähe kennenlernen dürfen. Natürlich kann der Anbieter kein vollständiges System probehalber in Deinem Zuhause installieren. Aber zumindest einzelne Komponenten sollten testweise montiert und in Betrieb genommen werden (z. B. eine smarte Heizungssteuerung oder die Alarmsirene), sodass Du das zukünftige Smart-Home-System in Aktion erleben kannst.
  • Prüfe, ob der Anbieter der Smart-Home-Technik einen Installationsservice bietet! Eine gute Planung ist die Pflicht, die Installation die Kür. Darum lässt Dich ein guter Anbieter auch nach dem Kauf nie allein. Kläre darum von vornherein, inwieweit Dich der Anbieter bei der Installation und bei technischen Fragen nach dem Kauf unterstützt.

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Wir helfen dir gerne weiter.

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